Monat: April 2015

Zu viel für mich 


Gott schickt uns nie mehr, als wir tragen können“, sagte jemand zu einem Vater, dessen 5-jähriger Sohn gerade den Kampf gegen den Krebs verloren hatte. Die Worte waren als Ermutigung gedacht, doch sie drückten ihn nur noch mehr nach unten und er fragte sich, wieso er den Verlust seines Jungen nicht „tragen“ konnte. Der Schmerz war so groß, dass er kaum noch Luft bekam. Er war einfach zu viel und was er viel mehr brauchte, war, dass Gott ihn hielt und trug.


Keine Sorge!

George Burns, ein amerikanischer Schauspieler und Humorist, hat gesagt: „Wenn man mich fragt: ‚Was ist am wichtigsten für ein langes Leben?‘, würde ich sagen, man solle Sorgen, Stress und Spannungen meiden. Und wenn man mich nicht fragt, sage ich dasselbe.“ Burns, der 100 Jahre wurde, brachte die Leute gern zum Lachen und folgte offensichtlich seinem eigenen Rat.

Erst beten


Wenn mein Mann und ich unseren Sohn beim Klavierüben beaufsichtigen, bitten wir zuallererst Gott, uns zu helfen. Wir beten zuerst, weil weder mein Mann noch ich Klavier spielen können. Gemeinsam stellen wir drei uns solch musikalischen Geheimnissen wie der Bedeutung von „staccato“ und „legato“ und wozu die schwarzen Tasten gut sind.


Das ist meins!

Der Nil ist der längste Strom der Erde. Er ist 6852 Kilometer lang und fließt auf seinem Weg nach Norden durch mehrere afrikanische Länder. Im Lauf der Jahrhunderte hat er Millionen von Menschen an seinen Ufern Auskommen und Lebensunterhalt gesichert. Zurzeit baut Äthiopien an dem größten Staudamm in seiner Geschichte. Mit der aus der Wasserkraft gewonnenen Energie soll die ganze Region versorgt werden.

Enttäuscht

Am 4. August 1991 geriet die MTS Oceanos vor der Küste von Südafrika in einen gewaltigen Sturm. Der Kapitän beschloss, das sinkende Schiff zu verlassen, und ging mit seinen Offizieren von Bord, ohne die Passagiere zu informieren. Einer von ihnen, Moss Hills, ein englischer Musiker, merkte, dass etwas nicht stimmte, und schickte einen Notruf an die südafrikanische Küstenwache. Dann organisierte er mit seiner Frau und anderen Unterhaltungskünstlern an Bord die Evakuierung aller Passagiere in die Hubschrauber, die zu ihrer Rettung geschickt wurden.

Der geteilte Hamburger

Ein Mitarbeiter von Compassion International berichtete einmal von einer Frau, die Gelegenheit hatte, das Land zu besuchen, in dem sie ein Kind unterstützte. Sie beschloss, mit dem Kind, das in allergrößter Armut lebte, in ein Restaurant zu gehen.

Die Pfütze

Mein Freund Ed erzählte mir eine Geschichte von seinem kleinen Sohn. Er stand in einer Pfütze und Ed befahl ihm, herauszukommen. Statt dessen fing er an, darin herumzuhüpfen. „Hör auf zu hüpfen“, sagte Ed. Also begann der Kleine in der Pfütze herumzulaufen. Als Ed ihm befahl, auch damit aufzuhören, blieb der Junge einfach mit den Füßen im Wasser stehen und sah seinen Papa herausfordernd an. Er wusste genau, was der Vater wollte, aber er wollte es nicht tun.

Ein Wohlgeruch

Ich bin dankbar, dass Gott uns den Geruchssinn gegeben hat, damit wir uns an den vielen Düften des Lebens erfreuen können. Wie oft freue ich mich über etwas so Banales wie das erfrischende Rasierwasser am Morgen. Oder den milden Duft von frisch gemähtem Rasen im Frühjahr. Besonders gern sitze ich im Garten, wenn der feine Duft meiner Lieblingsrosen die Luft erfüllt. Und dann erst die köstlichen Essensdüfte.

Ein festes Fundament


Der pazifische Feuerring ist ein Vulkangürtel, der sich wie ein Hufeisen entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans zieht. Neunzig Prozent der Erdbeben und 81 Prozent der schwersten Beben weltweit treten in dieser Region auf. Viele Häuser in Hongkong, habe ich erfahren, sind auf Granit gebaut, um die Schäden im Fall eines Bebens möglichst gering zu halten. Das Fundament ist bei Gebäuden in von Erdbeben bedrohten Regionen ganz besonders wichtig.


Felsenfester Glaube

Meine Frau und ich haben beide Großmütter, die schon über 100 Jahre alt sind. Wenn ich mit ihnen oder ihren Bekannten rede, bemerke ich einen Trend, den man bei fast allen alten Menschen beobachten kann – auch schwere Zeiten werden in der Erinnerung verklärt: Ob der Zweite Weltkrieg oder die große Depression; Schneestürme, die Außentoilette oder die Zeit am College, als es drei Wochen lang nur Suppe aus der Dose und trockenes Brot gab, von allem erzählen sie mit einem Hauch von Nostalgie.

Kommt zu mir

1834 schrieb Charlotte Elliott das Lied „So wie ich bin“. Sie war schon seit Jahren leidend und ihre Krankheit ließ es nicht einmal zu, dass sie beim Spendensammeln für eine Mädchenschule helfen konnte. Sie kam sich nutzlos vor und die innere Not führte dazu, dass sie begann an ihrem Glauben zu zweifeln. „So wie ich bin“ entstand in der Auseinandersetzung mit diesen Zweifeln. Was sie quälte, kann man vielleicht am besten in der folgenden Strophe erkennen:

Baum der Liebe

Die Korkenzieherweide wachte über zwanzig Jahre über unseren Hinterhof. Sie spendete unseren vier Kindern Schatten, wenn sie hinter dem Haus spielten, und bot den Eichhörnchen aus der Nachbarschaft Schutz. Aber als der Frühling nahte und sie nicht mehr aus ihrem Winterschlaf erwachte, war es Zeit, sie zu fällen.

Und dann lachst du

Lärm. Vibrieren. Druck. Feuerball. Mit diesen Worten beschreibt der kanadische Astronaut Chris Hadfield, wie es ist, wenn man ins All geschossen wird. Während die Rakete zur Internationalen Raumstation raste, zog die Schwerkraft immer stärker und das Atmen wurde schwieriger. Als er dachte, gleich würde er ohnmächtig, drang die Rakete in die Schwerelosigkeit ein. Statt bewusstlos zu werden, fing er an zu lachen.

Tischgemeinschaft

Es kommt nicht darauf an, ob der Tisch rund oder eckig ist oder die Stühle aus Holz sind oder Plastik. Es geht auch nicht um das Essen, obwohl es hilft, wenn es mit Liebe gekocht wurde. Richtig genießen werden wir eine Mahlzeit dann, wenn Fernseher und Handys ausgeschaltet wurden und wir uns denen widmen, die mit uns am Tisch sitzen.

Sinn im Leid

Ich habe Bekannte gefragt, was in ihrem Leben besonders schwer oder schmerzlich war. Bei manchen war es der Krieg, bei anderen eine Scheidung, Operation oder der Verlust eines Menschen. Meine Frau sagte: „Die Geburt unseres ersten Kindes.“ Es war eine lange, schwere Geburt in einem Militärkrankenhaus. Aber im Rückblick, sagte sie, war es auch schön, „weil der Schmerz einen Sinn hatte“.